Mit einem feierlichen Gottesdienst im Innenhof des Adelheidhauses wurde die langjährige Leiterin Marianne Wolffram in den Ruhestand verabschiedet.
In seiner Predigt, ausgehend vom Markus-Evangelium von der Heilung des blinden Bettlers Bartimäus bei Jericho, der laut schreiend Jesus um Hilfe anfleht, würdigte Pastoralreferent Friedhelm Appel Marianne Wolffram als eine Persönlichkeit, die den Menschen und seine Hilfsbedürftigkeit an die erste Stelle setzte. Wie Jesus, der den Bettler mit den Worten anspricht, “Was willst du, das ich für dich tun soll?“, so fanden bei ihr alle Menschen im Adelheidhaus jederzeit Gehör.
Sie sah es auch als selbstverständlich an, eine enge Kooperation mit der Pfarrgemeinde zu pflegen und damit als Teil der Kirche zu arbeiten. So können regelmäßig Gottesdienste in der Kapelle des Adelheidhauses stattfinden wie auch außergewöhnliche Messfeiern zu besonderen Anlässen wie z.B. Fronleichnam mit den wundervoll gestalteten Blumenteppichen abgehalten werden. Friedhelm Appel: „Marianne, du warst und bist ein Segen für unsere Gemeinde!“
Karl Döring (im Bild rechts), Vorstandsmitglied des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer, blickte in seiner Ansprache zunächst auf den beruflichen Werdegang von Marianne Wolffram zurück. Er dankte ihr für die geleistete Arbeit und hob hervor, dass die vielfältige Netzwerk- und Quartiersarbeit, die heute ein wesentliches Merkmal von Seniorenhäusern und Pflegeeinrichtungen sind, durch sie eine besondere Dynamik erfahren haben. Er sprach ehrlich aus, dass es durchaus auch Differenzen und unterschiedliche Standpunkte in so manchen Gesprächen und Sitzungen gab. Er bat um Verzeihung und Vergebung, sollte sie sich ungerecht behandelt, gekränkt oder verletzt gefühlt haben.
Marianne Wolffram beschrieb in ihrer Rede die besondere Arbeit als Hausleitung, die durch eine enorme Komplexizität der Anforderungen gekennzeichnet ist. So musste sie den Mut haben, mit Prioritäten zu arbeiten. Die stationäre Altenhilfe verlange sicherlich ein hohes Maß an pflegerischer Zuwendung, also für den Menschen da zu sein, aber wichtiger vielleicht sei es sogar, mit dem Menschen zu arbeiten. Dabei spiele die Öffnung des Hauses nach außen, die Kooperationen mit Schule und Kita und Quartiersarbeit (siehe Fest der Generationen 2018), eine sehr große Rolle.
Für Marianne Wolffram heißt Caritasarbeit in der ursprünglichen Bedeutung, „der Liebe Gottes ein Gesicht zu geben“ und insgesamt eine menschenfreundlichere Zukunft zu gestalten. An die vielen Bewohner des Hauses, die auf den Balkonen und an den Fenstern den Gottesdienst und die Verabschiedung miterleben konnten, richtete sie das Wort: „Ihr seid heute das Allerwichtigste!“
Wir danken Marianne Wolffram für ihren fürsorglichen Dienst am Menschen, den Ideenreichtum zur Öffnung des Adelheidhauses, die liebevolle Organisation vieler Feste und Feiern. Wir wünschen ihr eine gute und erfüllte Zeit im Ruhestand.