Wie in jedem Jahr wird das Pfingsthochamt in besonderer Weise mit Chor und Orchester gestaltet. In diesem Jahr stach der Gottesdienst in zweifacher Weise heraus.
Da ist zunächst einmal die kirchenmusikalische Gestaltung mit der Messe Solennelle („Cäcilienmesse“) von Charles Gounod hervorzuheben, mit der der Förderkreis der Geistlichen Konzerte seine Freude und seinen Dank für das 50jährige Bestehen zum Ausdruck bringen wollte. Unter der Gesamtleitung von Kantor Dieter Lorenz bereiteten der Chor an St. Maria Magdalena, Mitglieder der Duisburger Philharmoniker mit Anke Becker als Konzertmeisterin und nicht zuletzt die Solisten Maria Regina Heyne (Sopran), Martin Endrös (Tenor), Guido Jentjens (Bass) allen Gottesdienstbesuchern einen berauschenden und überwältigenden musikalischen Hochgenuss. „Und wer nach dieser Musik noch nicht an Gott glaubt, dem ist nicht zu helfen“, zeigte sich Christian Olding am Ende der feierlichen Messe mehr als beeindruckt.
Und da ist zum zweiten Pfarrer Christian Olding, der mit seiner Predigt und authentischen Gottesdienstgestaltung die Zuhörer in seinen Bann zog. In seiner klaren Sprache beschrieb er den Siegeszug des Christentums, der mit Pfingsten begann, als die verängstigten Jünger in Jerusalem zusammensaßen und der Heilige Geist sie antrieb, die frohe Botschaft in alle Welt hinauszutragen. Was wir als Pfingsten feiern ist eine Revolution. Wir Christen leben in einer Kirche, die den großen Vorteil hat, dass sie leistungsbefreit ist: „Bei uns muss keiner zeigen, wie toll er ist. Jeder ist willkommen. Was die Französische Revolution mit „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ lostreten wollte, das hatten wir schon“. Leider hätten Machtmissbrauch und Angst die Kirche immer wieder korrumpiert. Wenngleich die Kirche einstweilen den Anspruch verwirkt hat, als moralische Instanz aufzutreten, so glaubt Christian Olding fest daran, dass das christliche Liebesgebot größer und mächtiger ist als jede kirchliche Instanz und verstaubte Struktur und deshalb eine unumstößliche Zukunft hat.
Dieser Gottesdienst zeugte von einem Heiligen Geist, der neu durch unsere Kirche weht und so manchen alten Staub aufwirbelt.