Mehr als ein halbes Jahrhundert lang lebt Pfarrer Josef Hammer schon in Geldern. Praktisch jeder in der Stadt kennt ihn, Generationen von Schülern unterrichtete er in Religion und Latein. Mittlerweile wohnt der 87-Jährige im Adelheid-Haus, wo er am vergangenen Donnerstag im Kreise von Verwandten, Weggefährten und vielen Gelderner Bürgern in der Kapelle des Adelheid-Hauses sein 60-jähriges Priesterjubiläum feierte.
„Ich fühle mich hier sehr wohl. Es ist ein bisschen wie Nach-Hause-Kommen“, sagt Josef Hammer während er aus dem Fenster des Adelheid-Hauses in Richtung Kapelle blickt. Unzählige Gottesdienste hat er an diesem Ort gefeiert, als es die frühere Adelheid-Kirche noch gab. So schließt sich ein stückweit der Kreis für Josef Hammer, seit er hier im Seniorenhaus der Caritas wohnt.
Während der Jubiläumsmesse in der Kapelle des Adelheid-Hauses würdigte Pfarrer Arndt Thielen Josef Hammer als eine Institution in Geldern. „Du hast in deiner aktiven Zeit als Seelsorger versucht, jeden Tag einen Hausbesuch bei den Menschen in Geldern zu machen. Davon können sich einige Pfarrer heute noch eine Scheibe abschneiden“, sagte Arndt Thielen. Zuvor hatte Pfarrer Christian Olding mit Blick auf Josef Hammer gesagt: „Mit deinem Lebensweg zeigst du uns, dass es sich lohnt, den eigenen Weg Seite an Seite mit Gott zu gehen.“ Am Ende der Messe spendete Pfarrer Josef Hammer selbst den Segen in der vollbesetzten Kapelle.
Der Weg von Josef Hammer als Priester begann 1959. Am 21. Februar wurde er in Münster von Bischof Michael Keller zum Priester geweiht – gemeinsam mit den späteren Bischöfen Reinhard Lettmann (Münster) und Franz Kamphaus (Limburg). Nach seiner Zeit als Kaplan in Homberg kam Josef Hammer schließlich 1962 nach Geldern und wirkte hier vor allem als Lehrer am Lise-Meitner-Gymnasium, war aber auch als Seelsorger in der Pfarrgemeinde St. Maria Magdalena tätig. Besonders wichtig war ihm dabei der persönliche Kontakt zu den Menschen in Geldern. Mit Leidenschaft engagierte er sich auch in der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB), der Ehrenpräses er bis heute ist, sowie für die Tamilen in Geldern.
„Ich habe mich in Geldern gleich wohl gefühlt und wollte nie weg“, sagt der aus Bedburg-Hau stammende Josef Hammer. „Ich habe immer versucht, das Evangelium mit meinem eigenen Leben zu erfüllen. Und ein Stück davon wollte ich auch den Schülern weitergeben“, sagt Josef Hammer rückblickend an diesem Ehrentag, an dem er sein Priesterjubiläum genau so feierte, wie er sein Amt stets ausgeübt hat: mitten unter den Menschen in Geldern.