Der Caritasverband Geldern und unsere Pfarrgemeinde St. Maria Magdalena hatten am vergangenen Samstag wieder zu der der großen Aktion „Eine Million Sterne“ aufgerufen, die vor einigen Jahren von Caritas International initiiert wurde und ein Zeichen für eine solidarische Gesellschaft und eine gerechtere Welt setzen soll.
Das Vorbereitungsteam hatte in der Kirche über 1000 Kerzen aufgestellt. Der große Stern wurde mit vielen weiteren Kerzen der Gottesdienstbesucher, insbesondere der vielen Kinder aufgefüllt. Auf die erworbenen Kerzen schrieben die Kinder und auch die Erwachsenen ihre Namen. Zusätzlich hatten einige Kindergärten mit ihren Schützlingen besondere Kerzenlichter für diese Aktion vorbereitet. Um 16.30 Uhr begrüßte Pastoralreferent Friedhelm Appel alle Anwesenden und die kleine Johanna durfte die erste Kerze entzünden. Schnell erleuchteten danach der große Stern und die weiteren Motive die ganze Kirche. Auch die Kinderaugen leuchteten.
Der anschließende Gottesdienst stand dann im Zeichen des besonderen Tages des 9. November, an dem vor 30 Jahren die Mauer fiel. Symbolisch war dazu eine Mauer aus Kartons vor dem Altar aufgebaut. Darauf standen Begriffe wie „Angst“, „Gewalt“, „Mobbing“, „Armut“, Flucht und Vertreibung“ stellvertretend für die vielen Mauern, die jeden von uns umgeben. Dazu erzählten Dr. Johannes Mildner aus Dresden sowie Marzie Agharafiei und Arash Milani, ein Ehepaar aus dem Iran von ihren Lebensgeschichten. Dr. Mildner schilderte sehr emotional seine Erfahrungen „hinter“ der Mauer in der damaligen DDR und wie er den Mauerfall erlebte. Mariya und ihr Mann ließen sich von Jesus Christus, wie sie sagten, anstecken und fanden im Christentum ihre neue Religion. Damit war klar, dass sie im muslimischen Iran keine Zukunft hatten und aus ihrem Land flüchten mussten.
Anschließend wurden symbolisch die einzelnen „Steine“ der Mauer vor dem Altar von den Kindern abgebaut und dafür viele Kerzenlichter hingestellt. Sie machen unser Leben mit Blick auf Christus hell.
Alle Gottesdienstbesucher, ob groß oder klein, waren dann eingeladen, um im Pfarrgarten beim Lagerfeuer oder drinnen im Pfarrheim den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen. Bei Glühwein, Kinderpunsch, Püfferkes und Würstchen konnte man sich stärken. Die KAB Geldern und viele Mitarbeiter der Caritas versorgten die Gäste und trugen so zu einer angenehmen, von Solidarität geprägten Atmosphäre bei.
Der Erlös aus den Spenden für die Kerzen, für das Essen und die Getränke sowie aus der Kollekte kommt dem „Hilfsfond für Menschen in Not“ zugute, der vom Caritasverband und den Kirchengemeinden unterhalten wird, um schnelle und unbürokratische Hilfe für Menschen in unserer Region zu leisten.