„Vertraut den neuen Wegen …“
Die letzte Kommunität der „Schwestern Unserer Lieben Frau“ in Geldern hat sich aufgelöst
In einer würdevollen Feier in der Liebfrauenschule wurden die Schwestern verabschiedet. Nach 130 Jahren Präsenz in der Herzogstadt verließen zum 31. März die letzten Schwestern ihr Zuhause. „Eine Ära geht zu Ende“, wie Pfarrer Arndt Thielen schmerzhaft feststellt. Haben doch die Schwestern nicht nur die Bildung (insbesondere die der Mädchen) mit der Gründung der ersten Landfrauenschule, aus der später das Berufskolleg und die Realschule hervorgingen, im Blick gehabt, sondern auch das Gesicht der Pfarrgemeinde geprägt.
Zu der Verabschiedungsfeier waren die Provinzoberin Sr. Josefa Maria aus Coesfeld sowie weitere Vertreter des Ordens eingeladen. Besonders die ehemaligen, inzwischen hochbetagten Schulleiterinnen von Berufskolleg und Realschule, Sr. Gertrudis und Sr. Irmengarde, nebst weiteren Schwestern und ehemaligen und aktuellen Lehrerinnen und Lehrern beider Schulen förderten durch ihre Anwesenheit die lebendigen und herzlichen Begegnungen und den intensiven Austausch der Erinnerungen.
Eröffnet wurde die Feier mit einer Andacht durch Arndt Thielen, der in Lied und Text das Vertrauen auf Gott beim Beschreiten der „neuen Wege“ in den Vordergrund stellte und sich ganz herzlich für die vielen Jahre des Lebens aus dem christlichen Glauben und die damit verbundene Unterstützung in seiner Gemeinde bedankte. „Die Schwestern waren immer sichtbar und Teil der Gemeinde“.
Der Schulleiter des bischöflichen Berufskollegs, Guido Nierman, und der kommissarische Schulleiter der Realschule, Joachim Domogala, betonten in ihren kurzen Ansprachen, dass sie die beiden Schulen, deren Fundament die christliche Werte sind, im Sinne der Schwestern weiterführen werden. Als Geschenk hatten sie eine Kerze und Anzündhölzer, mit dem jeweiligen Logo der Schule verziert, mitgebracht.
Bei einer niederrheinischen Kaffeetafel , die von Schüler*innen und Lehrer*innen des Berufskollegs liebevoll und farbenfroh gedeckt war, klang die Feier aus, wobei die Geräuschkulisse durch die vielen Gespräche und Austausche weniger wehmütig als vielmehr hoffnungsvoll in die Zukunft blickend geprägt war.